In der kriminaltechnischen Praxis beginnt die Forensik mit der Spurensuche am Tatort. Forensische Medien bilden dadurch mediale Tatorte. Die moderne Forensik umfasst das systematische Identifizieren, Ausschließen, Analysieren oder Rekonstruieren krimineller Handlungen. Die vorliegende Ausgabe beleuchtet den Stand der Forschung sowie angewandte Methoden in Kriminalistik und Forensik aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive. Biometrische Verfahren wie Daktyloskopie (Fingerabdrucktechnik), Gesichtserkennung und Sprachanalyse gelten auch im polizeilichen Kontext als vielversprechende Ansatze zur Personenauthentifizierung. Professionell erstellte Deepfakes sind mittlerweile visuell kaum oder gar nicht mehr von echten Inhalten zu unterscheiden. Die Resozialisierung von Sexualstraftatern und der Einfluss digitaler Medien auf junge Menschen zahlen zu den zentralen Herausforderungen der Kriminalistik, die durch die Digitalisierung weiter verscharft werden. Kunstliche Intelligenz spielt dabei eine Schlusselrolle. Schatzungen zufolge existieren heute mehr als 20.000 KI-Modelle. Trotz ihrer Flexibilitat und Leistungsfahigkeit erfordern Foundation-Modelle immense Rechenressourcen fur Training und Betrieb und werfen zugleich ethische und gesellschaftliche Fragen auf. Forensische Methoden und Werkzeuge unterliegen schnellen und tiefgreifenden Veranderungen. Tater, Ermittler, Forensiker, Sachverstandige und Justiz sind gleichermaßen von den schnellen Entwicklungen betroffen und nutzen zunehmend KI-basierte Instrumente. Mit der fortschreitenden Justizdigitalisierung wachst allerdings auch das Risiko von Identitatsverschleierung. Der Herausgeberband bietet Einblicke in aktuelle Entwicklungen, Analyseansatze und Untersuchungsmethoden, die auch bei der Überfuhrung von Tatern zum Einsatz kommen. Neben der Printausgabe erscheinen ein E-Book in verschiedenen digitalen Formaten und ein zusatzliches digitales Angebot in Form eines Repositoriums.